Sensibilisieren, daß Tiere auch ein Recht auf Leben habe:
Mein Beitrag ist wie eine Art Appell: Tiere brauchen ihr Terrain
Wann hört das auf?
Manche Menschen fühlen sich dabei unter Beschuss genommen: Nichts liegt mir ferner.
Denn dieses bekämpfen, von dem wir allenthalben lesen/hören ist das, was es sagt: Ein Kampf. Immer mit Gegnerschaft verbunden. Das ist sowohl sehr anstrengend, wie auch wenig konstruktiv. Und es bringt immer Opfer. Verletzte. Tote. Ich engagiere mich für die Natur. Dabei benenne ich was ich wahrnehme.
Ich versuche, zerstörende Strukturen aufzulösen und durch Bewahrende zu ersetzen.
Mein Text möchte einfach zu einer Umkehr ermuntern. Klar kommen wir dabei nicht umhin, anzuerkennen, daß wir viele Fehler machen. Da sind wir alle mit verstrickt. Aber dabei ist nicht das Ziel des Beitrages, dies jemandem anzulasten: Vielmehr ist das Ziel, daß wir über unser bisheriges Verhalten hinaus wachsen: Dafür braucht es ein Einlenken. Wenn man einen Mißstand nicht mehr benennen darf, ohne daß er dazu führt, daß sich jemand unter Beschuss genommen fühlt, ist das sehr bedauerlich. Mir geht es immer um den Inhalt, das Ziel. Nicht um einen Angriff auf jemand.
In einem Naturschutzgebiet zu jagen hat, wie ich erfahren habe, den Grund vom Aussterben bedrohten Lebewesen das Überleben zu ermöglichen, indem man seinen ´Feind´ tötet.
Wir haben überhand genommen. Nicht die Tiere! Wo sie mehr geworden sind als es uns passt, sind paradoxerweise meist wir die Ursache: Indem wir Biber, Wolf, Luchs, Wildgans, Bär….zum Abschuss frei geben, erzeugen wir im Kreislauf von fressen und gefressen werden eine elementare Lücke.
Die, die dann zu viel werden, sind es, weil wir zu wenig von jenen leben lassen,
die jene, die zu viel werden, fressen würden
Vor allem: wir dringen in all ihre Lebensräume ein. Kein Wunder also, daß sie aus den Wäldern und Gebirgen dahin flüchten wo sie eigentlich nicht zu finden wären….. da sie ihre Ruhe möchten und brauchen. Auf diese ein natürliches Anrecht haben.
Das einzugestehen wäre ein enormes Ziel. V.a. gepaart mit der Erkenntnis, daß wir nicht mehr Rechte haben als die Tiere. Leben funktioniert nur als Einheit. Und Pflanzen wie Tiere sind elementarer Anteil dieses Ganzen. Wo es ihnen nicht gut geht, kann es auch uns nicht gut gehen. Das ist was Naturvölker einfach wissen, im Blut haben. Das muss sie niemand lehren. Es ist in ihrer Natur. Da sie sich als TEIL dieser sehen, und nicht als die Beherrscher derselben.
Es ist sehr viel mehr Respekt und positive Demut in ihrer Weltanschauung.
Mich hat am Tag der Jagd einfach erschüttert, daß nicht einmal im Naturschutzgebiet Tiere Schutz finden. Was der Name ja eigentlich sagt. Die Argumentation war jene, von der ich oberhalb spreche: man müsse hier eingreifen, um geschützte Arten zu bewahren.
Auf den ersten Blick scheint dies ´schüssig´. Doch die Zerstörung vom Frieden, der in dieser Region den Tieren eigentlich zu eigen ist, steht er dafür? Denn Tiere, ungleich mehr als es wir, fühlen das Leid des anderen. Ihr Puls geht mit dem, der um sein Leben rennt. Sie fühlen: wir (die Rasse Tier) sind in Gefahr. Was ihnen Schutzraum war ist es nicht mehr. Der Angstschweiß liegt über allem. Der Tod, das Blut der Geschossenen. Das ist nicht vorbei, wie wir meinen, wenn die Jagd beendet ist. Es währt weiter. In Form von Abdrücken aus Gerüchen von Angst und Not. Und auch aus dem Fühlen von Leid: Ein Wildschein das seinen Mann oder seine Frau verliert ist traurig. Tiere trauern ebenso wie wir um ihre Nächsten. Und die Tiere nehmen diese Trauer der anderen wahr. So kommt es auch zu jenen Phänomenen, in denen sich ein Tier eines Mutterlosen Jungen aus einer anderen Gattung annimmt. Weil es fühlt, daß diesem ein überlebenswichtiger Teil verloren gegangen ist.
Für mich die Essenz
Der Tag der Treibjagd zeigt klar eine Situation der Not auf: In zu wenig Schonraum, haben sich zu viele Schutzsuchende geflüchtet. Dort kommen sie sich in die Quere. Nun greift der Mensch ein. Dies ist ein Fakt und keine Schuldzuweisung
Dieses Drama nimmt nur dann ein Ende, wenn die Tiere wieder den Lebensraum zurück bekommen, den wir ihnen genommen haben! Sie ausreichend Raum haben in CoExistenz zusammen zu leben, wie es das Wesen der Natur ist
Dafür spricht sich mein Beitrag aus: Land zu verkaufen, frei zu geben, als Lebensraum für Tiere. Die dann automatisch nicht mehr unsere Felder bedrängen, sondern in ihrem Raum verweilen, wo sie sich selbst sein können. Da sie sich dort, wo wir überall eindringen, schon lange nicht mehr wohl fühlen, und daher auch nicht mehr ihr daheim ist
Dafür habe ich meinen Beitrag geschrieben: Um Menschen zu finden, die ihr Land abgeben (zu welchen Rahmenbedingungen auch immer/ Ideen vorhanden). Aus dem Wissen, daß nur dies den Nachkommen erhält, was wir in unserer Kindheit noch kannten. Eine Buntheit an Tieren und Pflanzen, von denen der Großteil nicht mehr existent ist.
Nicht um jemanden an den Karren zu gehen. Nein: Mir ist bewusst, mit welch Widrigkeiten die bis zum äußersten sich einbringenden Naturschützer zu ringen haben. Ich ehre ihr Werk. Sie sind ebenso verzweifelt am Ringen um das Wahren von Arten. Zugleich sehe ich, daß auch ihr verzweifeltes Ringen nur endet, wenn die Gegebenheiten andere sind: Indem wir Menschen den Tieren Raum zurück geben, als ihren! Und nicht allen für uns beanspruchen
Noch vor einem halben Jahrhundert, in meiner Kindheit, gab es überall Schonräume, in Form von Hecken. Wälder waren nicht so stark bejoggt, Berggipfel nur dem Fußvolk zugänglich…..
Ich denke es ist an der Zeit, daß wir uns beschränken, zum Wohle aller: Denn natürlich ist die intakte Natur auch an uns ein Geschenk, und nicht einzig an die Tiere oder Pflanzen, für die wir uns zurück nehmen
In diesem Sinne, Ihre
Iris Noerpel-Schneider
Iris Noerpel-Schneider • Autorin • Künstlerin • Dipl. Textildesignerin
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